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13.09.2024
Allgemein
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Würden Sie Leben retten?

Defibrillatoren können Leben retten. Jeder medizinische Laie kann sie benutzen. Um die Hemmschwelle abzubauen, organisiert die Gemeinde am 29. Oktober einen Kurs für interessierte Einwohnerinnen und Einwohner.

Der Defibrillator ist ein Gerät, das einfach gesagt durch gezielte Stromstösse Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern beendet. Fast allen plötzlichen Herztoden geht ein Kammerflimmern voraus. In solchen Situationen zählt jede Minute. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn: Mit jeder Minute nimmt die Überlebenschance um zehn Prozent ab. Eine Reaktion darauf sind öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Laien können sie bedienen und so wertvolle Zeit gewinnen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Viele Menschen haben Respekt, erste Hilfe zu leisten. Der eigene Nothelferkurs ist lange her. Die Angst, etwas falsch zu machen, schwingt mit. Urban Widmer, Sicherheitsbeauftragter der Gemeinde: «Das ist verständlich. Beruhigend zu wissen ist: Man kann nichts falsch machen. Das Gerät spricht und weist die Helferinnen und Helfer Schritt für Schritt an.» Er fügt an, das Gerät merke, ob ein Stromstoss hilfreich sei. Ist der Herzschlag eines Patienten normal, gibt das Gerät keinen Stromstoss ab. Das Gerät merkt das. «Nur wer nicht hilft, wer den Defi nicht einsetzt, macht etwas falsch», meint er.

Das Gerät spricht

Die Gemeinde hat in allen Uzwiler Dörfern öffentlich zugängliche Defis angebracht. Die grünen Kästen sind gut sichtbar und nachts beleuchtet. Urban Widmer demonstriert gleich vor Ort, was zu tun ist. Deckel der Wandhalterung öffnen. Dann pfeiffts. «Das alarmiert das Umfeld und soll verhindern, dass sich Nachtbuben an die Geräte machen.» Drin ist der Defibrillator, sauber verpackt. Urban Widmer öffnet den Deckel, stellt ihn am gut sichtbaren Knopf ein, und schon beginnt der Defi zu sprechen. Weist auf die nächsten Schritte hin, führt Helfende Schritt für Schritt durch und weist nach der Bewusst­seinskontrolle am Patienten zuerst an, die Rettungsdienste via Notruf zu alarmieren.

Informationen

Wenn Sie Sicherheit im Umgang mit dem Defi gewinnen möchten, bietet die Gemeinde jetzt Gelegenheit. Sie organisiert am 29. Oktober von 19.30 bis 21.30 Uhr im Feuerwehrdepot einen Kurs. Urban Widmer: «An der Schulung lernt man die Defis und deren Umgang besser kennen, das gibt Sicherheit. Auch die Herzdruckmassage ist Kursinhalt.» Der Kurs ist gratis, anmelden kann man sich schon jetzt und bis zum 18. Oktober bei bau@uzwil.ch. Er meint: «Jede Minute zählt. Sind Sie auf solche Situationen vorbereitet, steigen die Überlebenschancen von Patienten. Uns freut, wenn wir mit Anmeldungen überrannt werden.»
 

Defi-Standorte in der Gemeinde

Niederuzwil: Berufs- und Weiterbildungszentrum | Eisbahn | Raiffeisenplatz | Buswartehäuschen Sonnmatt, Flawilerstrasse
Uzwil: Gemeindehaus | Gemeindesaal
Henau: Sportanlage Rüti | Bäckerei Niffeler | Schulhaus Oberberg
Algetshausen: Buswartehäuschen
Oberstetten: Altes Spritzenhaus
Niederstetten: Schreinerei Egli
Stolzenberg: Holzbildhauerei Toni Blättler

Kurs Defi und Herzdruckmassage

29. Oktober, 19.30 bis 21.30 Uhr
Feuerwehrdepot Niederuzwil
Anmeldungen bis 18. Oktober an bau@uzwil.ch