Wettbewerb ums Schulhaus juriert
Gestützt auf ein Richtprojekt führte die Gemeinde einen Wettbewerb für eine neue Oberstufenschulanlage durch. In einem ersten Schritt bewarben sich sieben Unternehmen, um am Gesamtleistungswettbewerb teilzunehmen. Daraus wurden in der der Präqualifikation fünf ausgewählt und zum Gesamtleistungswettbewerb zugelassen, ein Unternehmen zog sich später zurück. Die vier Teilnehmenden erarbeiteten auf der Basis des Richtprojektes in den letzten Monaten ihre Lösung für das neue Schulhaus.
Kriterien und Sieger
Das Beurteilungsgremium hat nun das beste Projekt ausgewählt. Kriterien waren Architektur, Materialisierung, Aussenraumgestaltung, Funktionalität und Betrieb, Nachhaltigkeit und der Themenkreis Kosten und Wirtschaftlichkeit. Auf Antrag des Beurteilungsgremiums hat der Gemeinderat dem Siegerprojekt den Zuschlag erteilt. Das Projekt des Teams um die Gross Generalunternehmung AG ZH, Wallisellen und die Diagonal Architekten AG, Winterthur hat in allen Belangen überzeugt. In den nächsten Wochen wird es wie geplant optimiert. Nach diesen Arbeiten liegen dann erstmals präzise Kosten für das Vorhaben vor. Sie dürften sich für das Schulhaus für 18 Klassen und die Dreifachturnhalle insgesamt in der Grössenordnung von 50 bis 60 Mio. Franken bewegen.
Die Wettbewerbsprojekte für das neue Schulhaus Sonnmatt sind vom 5. bis 12. Juli während den üblichen Öffnungszeiten im Uzwiler Gemeindehaus im Atelier im Erdgeschoss ausgestellt.
Der Fahrplan
Nach den Projektoptimierungen startet voraussichtlich noch 2024 das Baubewilligungsverfahren. 2025 wird Uzwils Stimmbevölkerung über den erforderlichen Kredit abstimmen. Gibt es dort grünes Licht, wird 2026 bis 2028 gebaut und das Schulhaus 2028 bezogen.
Schulhaus konkret
Das neue Schulhaus in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen in der Sonnmatt nutzt Synergien mit dem SeniorenZentrum Sonnmatt. Es umfasst 18 Klassenzimmer, Gruppenräume und die erforderlichen Fachzimmer für Chemie, Physik, Gestalten und Werken. Dazu kommen Lernzonen, Aufenthalts- und Verpflegungsräume etc. Zum Vorhaben gehört eine Dreifachturnhalle, weil heute aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen die verfügbaren Turnhallen überbelegt sind. Geplant ist das Schulhaus als Holz-Hybridbau aus zertifiziertem Schweizer Holz. Das Vorhaben soll das Minergie-P ECO-Label erfüllen. Das Siegerprojekt weist eine Geschossfläche von gut 14‘000 Quadratmeter und ein Volumen von rund 63‘000 Kubikmeter auf. Es liegt damit leicht unter dem Durchschnitt der Projekte im Wettbewerb.
Schulhaus mit Ankündigung
Die schulische Infrastruktur in der Gemeinde Uzwil hat auf allen Schulstufen ihre Kapazitätsgrenzen überschritten, Provisorien prägen das Bild. Nebst den Schülerzahlen drücken auch veränderte Unterrichtsformen und Angebote wie Tagesstrukturen und der Mittagstisch auf den Raumbedarf. Die Bürgerschaft hat im Februar der Schulraumerweiterung Herrenhof zugestimmt. In der Abstimmungsvorlage beleuchtete der Rat auch das neue Oberstufenschulhaus in der Sonnmatt und die Absicht, die Uzeschuel neu der Primarschule zur Verfügung zu stellen. In der Kombination dieser Vorhaben können der Nachholbedarf und die absehbare Entwicklung aufgefangen werden. Schulratspräsidentin Marion Harzenmoser zeigt sich denn auch erfreut über die Fortschritte auf dem Weg zum neuen Schulhaus: «Ich bin begeistert vom Siegerprojekt. Das durchdachte Konzept des Gewinner-Teams hat mich beeindruckt und überzeugt. Das Projekt ist architektonisch gut gelöst und wird aufgrund der sorgfältigen Überlegungen einen positiven Einfluss auf das Lernumfeld haben. Mit der neuen Oberstufe schaffen wir einen Ort des Lernens, des Zusammenwachsens und des Wohlfühlens. Ich gratuliere dem gesamten Team zu diesem Erfolg und freue mich darauf, gemeinsam an der Umsetzung dieses für Uzwil wegweisenden Projekts zu arbeiten. Ein Meilenstein für unsere Schule ist erreicht. Ich bin dankbar, die Chance zu haben, an einer so bedeutenden und zukunftsweisenden Initiative teilzuhaben.»
Aus den Ausführungen des Beurteilungsgremiums zum Siegerprojekt:
Die Projektverfasser bauen ihren Entwurf auf der Basis des Richtprojektes auf, das sie sehr gekonnt und überzeugend weiterentwickeln. Der Grundriss des Schulhauses ist windmühlenartig um einen grossen Lichthof aufgebaut, der die Innenräume der Schule sehr grosszügig belichtet. Mit der differenzierten Staffelung des Schulhauses wird dieses grosse Gebäude in seiner Volumetrie verträglich gemacht. Die Grundrisse sind hervorragend entworfen worden, die Nutzungseinheiten sind klug platziert und funktional geplant und verfügen nicht nur über betriebliche, sondern auch hohe räumliche Qualitäten. Durch die subtile architektonische Ausformulierung der neuen Bauten entsteht ein respektvoller Dialog zwischen der neuen Schulanlage und dem bestehenden Seniorenzentrum. Die von der Gemeinde definierte übergeordnete Leitidee des Verwebens der Generationen scheint in selbstverständlicher Art und Weise Bestandteil des Projektes geworden zu sein. Das Projekt besticht durch seine Einbettung in den Grünraum. Der Sportplatz wird in den Park platziert. Damit wird einerseits die Umgebung der Bauten grüner und weicher, anderseits wird damit der Park belebt. Der Entwurf bildet für den zukünftigen Neubau des Schulhaues und der Turnhalle eine sowohl soziologisch wie pädagogisch und architektonisch optimale Ausgangslage für das Gelingen.