zurück zur Übersicht
27.10.2023
Allgemein
Teilen

Schulraum schaffen

Landauf, landab brauchen die Gemeinden Schulraum, jetzt auch Uzwil. Lange waren die Schülerzah-len stabil, pendelten um 145 Kinder je Jahrgang. Das entspricht etwa sechseinhalb Klassen plus Sonderschulformen. Es zeichnet sich ab, dass 200 Kinder die neue Grössenordnung ist, auf die Uzwil sich einstellen muss.

Uzwil muss in jedem Schuljahr mit drei Klassen mehr rechnen. Drei Klassen mal sechs Primarschuljahre entspricht dem zusätzlichen Bedarf für 18 Klassenzimmer. Logischerweise brauchts dann auch Raum für die drei Oberstufenjahre, das sind nochmals neun Klassenzimmer plus die ganze Spezialinfrastruktur. Das zeigt die Grössenordnungen auf. Mit Pflästerli hier und dort ist diese Herausforderung nicht zu lösen. Die schulische Infrastruktur hat ihre Kapazitätsgrenzen längst überschritten. Provisorien prägen das Bild verschiedener Schulanlagen. Und die Schülerzahlen steigen weiter. Ohne grosse Schritte werden Generationen von Kindern ihre Schulzeit in Provisorien verbringen.

Es braucht grosse Würfe

Wann hat Uzwil letztmals ein neues Schulhaus gebaut? Man muss lange in der Geschichte zurückblättern. Anfangs der 1980er Jahre entstand die Schulanlage Neuhof und der Erweiterungsbau der Oberstufe Schöntal wurde aufgestockt. Das zeigt auch: Uzwil musste in den letzten vier Jahrzehnten kein neues Schulhaus bauen. Die Infrastruktur ist im Grundsatz robust und sehr lange Zeit nutzbar. Nach Jahrzehnten braucht es im Schulhausbau wieder grosse Würfe, um die Infrastruktur auf die veränderten Verhältnisse auszurichten. Die Entwicklung der Schülerzahlen verlangt das. Zudem haben sich die Unterrichtsformen verändert, Tagesstrukturen kommen, der Mittagstisch entwickelt sich. All das braucht mehr und andere Infrastruktur als vor 20 Jahren.

Wachstum und Primarschul-Standort

Neuer Schulraum für Primarschulanlagen muss am richtigen Ort entstehen. Dort, wo die Kinder sind, dort wo es für die langfristige Entwicklung am besten ist. Vorzugsweise auch dort, wo sich die Einzugsgebiete von Schulhäusern überlappen, so dass ein Kind mehrere Schulhäuser gut erreichen könnte. Das erleichtert die optimale Klassenbildung. Hauptsächlich wachsen die Schülerzahlen in Niederuzwil und Uzwil. Die Schulanlagen im Bereich Herrenhof – Kirchstrasse – Uzeschuel liegen optimal, um diese Entwicklung aufzunehmen.

Erweiterung Herrenhof wichtig

Die erfolgversprechendste Lösung besteht in der Kombination von Projekten und Massnahmen: Die Erweiterung der Schulanlage Herrenhof ist ein Teil davon. Der Schulhaustrakt aus dem Jahr 1967 soll um vier Klassenzimmer, Gruppenräume, einen Singsaal, Teamzimmer inklusive Vorbereitung, Büros und Nebenräume ergänzt und gleichzeitig saniert werden. An anderen Bauten im Herrenhof erfolgen Anpassungen, etwa für den Werkunterricht. Darüber sollen Uzwils Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 4. Februar 2024 an der Urne abstimmen. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Kredit von gut 15 Mio. Franken. Die bestehende Vorfinanzierung von 6 Mio. Franken wird für die Finanzierung verwendet.

Rochade Uzeschuel

Ergänzend soll die Uzeschuel – sie wird heute als Oberstufenanlage genutzt – für die Primarschule freigespielt werden und zu einer reinen Primarschulanlage Uzeschuel-Kirchstrasse werden. Für die Oberstufe – ihre Schülerinnen und Schüler sind flexibler, was den Schulstandort angeht - soll ein neuer Schulstandort auf dem Areal Sonnmatt realisiert werden. Der Standort liegt in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Aus mehreren Optionen wurde der Standort als beste Lösung bewertet. Er liegt geografisch gut und lässt sich mit bestehenden Schulbauten gut vernetzen. Das Areal gehört weitgehend der Gemeinde. Eine Schulanlage kann dort eine gute Symbiose mit dem SeniorenZentrum eingehen, kann in guter Distanz interessante Räume für alle Mitglieder der Gesellschaft schaffen. Auch städtebaulich liegt das Areal gut. Auf dem Areal Sonnmatt soll deshalb ein Oberstufenschulhaus mit 18 Klassenzimmern und zugehöriger Infrastruktur sowie eine Dreifachturnhalle entstehen. Läuft alles wie geplant, kann darüber 2025 an der Urne abgestimmt werden.

Lernfreudige Umgebung

Diese Gesamtlösung verschafft Uzwil den dringend erforderlichen Schulraum, kann für weitere Generationen von Kindern eine lernfreudige Umgebung und für die Lehrpersonen attraktive Arbeitspätze schaffen – das hilft bei der Rekrutierung.