Richtig
Kirche und Staat, eine spannungsvolle Beziehung. 1803 trennten der Kanton St. Gallen und die Kirchen Staat und Religion, Säkularisierung genannt. Seither ist das Bestattungswesen Sache des Staats und sterben etwas Unpolitisches.
Auf allen Stationen meiner Arbeit für Gemeinden gaben Friedhöfe zu reden. Falsche Kunst am Aufbahrungsgebäude, schlechte Lautsprecheranlagen und deshalb Ruhestörungen der Nachbarschaft, fehlende Parkplätze und Grüngut-Kübel, zu grosse Grabsteine und ungeeignete Einfassungen, Grabfeldsanierungen, privater Grabschmuck, konfessionelle Gebräuche. Zusammengefasst: Friedhöfe sind schwierig, auch wenn ‹Frieden› und ‹Hof› etwas anderes erwarten liessen. Ich bin froh, dass Gemeinde und Kirchgemeinde in Sachen Friedhof Henau einer Meinung sind.
Im Bestattungswesen ist viel Raum für Diskussionen, über alle Konfessionen und Staatsebenen. Das wird noch zunehmen. Drum erlässt die Gemeinde die Regeln mit dem Ziel, es für viele gut und nicht, es für alle richtig zu machen.
Lucas Keel
Gemeindepräsident