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23.08.2024
Allgemein
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Nur das Geleise interessiert…

Die Erneuerungsarbeiten an der Friedbergstrasse in Uzwil laufen. Werkleitungen werden neu, dann wird die Strasse neu. Nächstes Jahr folgt die nächste Etappe. Und was passiert mit dem Industriegeleise?

Wenn Besim Osmani, der Projektleiter Tiefbau der Gemeinde, auf der Baustelle ist, wird er hin und wieder von Passantinnen und Passanten angesprochen. Die Baustelle selber interessiert dabei kaum. «Verschwindet jetzt auch das Industriegeleise?» Diese Frage hört er in diesen Tagen oft.

Die Sanierung

Die Friedbergstrasse ist am Ende der Lebensdauer, der Belag muss erneuert werden. Gleichzeitig erneuern die Technischen Betriebe Gas- und Wasserleitungen, auch die SAK erneuert Leitungen. Dieses Jahr steht die Etappe vom Einlenker Rosenweg durch die Unterführung bis zum Einlenker Sternenstrasse an. Nächstes Jahr dann die Etappe von der Sternenstrasse zur Neudorfstrasse. Die Sanierungsarbeiten werden beispielsweise auch genutzt, um von der Unterführung aufwärts die strassenbegleitende Mauer zu begrünen – der beste Schutz gegen Graffitis. Und auch wirkungsvoll, um in der sommerlichen Hitze zu kühlen.

Für Güter die Bahn

Seit 1927 verbindet das Industriegeleise den Uzwiler Bahnhof mit dem Industriegebiet. Die 800 Meter lange Geleiseanlage war während Jahrzehnten für die Güter der Industrie das Tor zur Welt. Für Güter die Bahn – ein zeitloser und zeitlos richtiger Grundsatz. Die Geleiseverbindung löste damals die vielspännigen Fuhrwerke ab, welche die grossen stählernen Werkstücke transportierten. Im Regierungsratsprotokoll von 1926 kann man nachlesen, dass die praktischen Probleme eines Industriegeleises in der Strasse durchaus schon im Voraus bekannt waren. Das Risiko wurde geschildert, dass Pferdefuhrwerke und Velos in den Rillenöffnungen des Geleises blockiert bleiben – und entsprechend Unfälle nicht zu vermeiden sein dürften. Generationen von Uzwilerinnen und Uzwilern haben vor allem mit dem Velo genau diese schmerzhafte Erfahrung gemacht.

Geleise verfüllen

Seit einigen Jahren wir das Geleise nicht mehr genutzt. Trotzdem ist die Konzession, das Geleise zu betreiben, weiterhin gültig. Die Geleiseeigentümerin will sich die Option offen behalten, die Anlage dereinst wieder in Betrieb zu nehmen. Gummieinlagen verbesserten in den letzten Jahren die Situation für die Velofahrerinnen und Velofahrer etwas, sie waren aber unterhaltsintensiv. Auch wenn die Geleise jetzt mit der Strassensanierung nicht verschwinden: Die Situation dürfte sich spürbar verbessern. Am Ende der aktuellen Sanierungsetappe gegen Ende Jahr sollen die Rillen zwischen den Geleisen mit einer Masse verfüllt werden. Sie kann dereinst – wenn auch aufwendig – wieder entfernt werden, sollte das Geleise wieder in Betrieb genommen werden. Immerhin: Die Rille zwischen den Geleisen ist dann Geschichte.