Nichtstun

Es gibt Experten, die schätzen, dass die künstliche Intelligenz, kurz KI, das ganze Internet bis Ende 2026 gelesen hat. Man stelle sich vor, dass man selbst lesen und sichten müsste, was der Mensch alles produziert und gespeichert hat - arme künstliche Intelligenz.

Mit Hilfe von KI lassen sich dafür im Nu technische oder lyrische Texte schreiben, Bilder in Öl oder Kreide malen, Fotos und Videos in allen Stilrichtungen genieren. Mehr und schneller als jeder Mensch könnte.

War es bisher aufwändig zu produzieren, dreht sich der Spiess. Geschrieben, gemalt, bebildert ist schnell. Aber das alles lesen, anschauen, sogar das künstlich intelligent Produzierte? Menschen droht ständige Überforderung.

KI lernt von sich selbst, könnte auch lernen, nichts zu tun, denn das Internet ist voller Ferienfotos und unsinnigem Zeug. Ob sich der Geist KI also selbst in die Flasche zurückstopft? Beruhigend: Nichts tun dürfte ein Privileg des Menschen bleiben.

Lucas Keel
Gemeindepräsident