Mannschaft und Geräte bleiben parat
Erforderts die Witterung, sind die Winterdienstkräfte zu jeder Tages- und Nachtzeit im Einsatz, auch an den Wochenenden und über die Feiertage. Übers letzte Wochenende war dieser Einsatz dringend erforderlich. Pünktlich aufs erste Advent-Wochenende kam letzten Freitag der erste grosse Schnee, die Mitarbeiter des Werkhofes standen im Dauereinsatz: Freitagabend von 18 bis 20.30 Uhr, Samstag von 3 bis 20 Uhr – unterbrochen durch zwei Pausen, Sonntag von 5 bis 9 Uhr und abends nochmals. Dieses wichtige Engagement für die Gesellschaft braucht die richtigen Leute – und verständnisvolle Familien.
Prioritäten vs. Perfektion
Wie läuft ein normaler Winterdienst-Tag ab? Zwischen zwei und drei Uhr morgens beurteilt ein Mitarbeiter die Situation. Bei Bedarf bietet er die Truppe auf, sie rückt mit allen Fahrzeugen aus. Das Ziel des Einsatzes: Möglichst rasch im ganzen Strassen- und Trottoirnetz Wirkung erzielen. 100 Kilometer Gemeindestrassen, 40 Kilometer Trottoirs: Das kommunale Verkehrsnetz ist lang. Und auch bei geballtem Einsatz dauert es, bis die Winterdienstkräfte einmal rundherum sind. Drei bis vier Stunden dauert ein Salzeinsatz in der ganzen Gemeinde, fünf Stunden ein Schneeräumungs-Einsatz. Schneits weiter, gehts nahtlos weiter. Diese Dimensionen zeigen, dass Geschwindigkeit wichtiger ist als Perfektion. Sonst ist der Winterdienst nicht wirkungsvoll. Natürlich: Das ist zuweilen lästig, etwa wenn durch den Winterdienst-Einsatz Garageneinfahrten zugepfadet werden. Das lässt sich aber nicht vermeiden, wenn das umfangreiche Netz möglichst rasch schneefrei sein soll.
Für die Mobilität
Marko Calic, Leiter des Uzwiler Werkhofes: «Den Winterdienst bewältigen wir nicht alleine. Private und Unternehmen sind im Auftragsverhältnis in die Arbeiten eingebunden. Und der Unterhaltsdienst des Kantons besorgt den Winterdienst auf seinen Kantonsstrassen.» Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass die Mobilität funktioniert. Und er ergänzt, der Schnee müsse weg, bis der Berufsverkehr am Morgen einsetze. Das klappe aber nur, wenn es schon in der Nacht zu schneien beginnt. Schneits erst am frühen Morgen mitten im Berufsverkehr intensiv, wird’s schwierig. Immer wieder kommt es vor, dass der Schneefall erst mitten im Berufsverkehr einsetzt. Dann stehen auch die Räumfahrzeuge im Stau. Je nach Situation hilft, im Hinblick auf die erwartet prekäre Situation vorab das Strassennetz zu salzen. Diese Wirkung verpufft im intensiven Schneefall rasch. Ein Mitarbeiter des Werkhofs dazu: «Wir können den Schnee auch erst räumen, wenn er da ist.»
Dickes Fell
Auch das gehört offenbar leider zum Winterdienst: Telefonate, bei denen die Einsatzkräfte während ihres Dauereinsatzes im dichten Schneetreiben arg beschimpft werden, weil nicht alle Strassen schwarz sind, weil eine Schneemade die Zufahrt behindert. Der Unterhaltsdienst würde sich in diesen Situationen ein wenig mehr Verständnis wünschen. Marko Calic: «Wir geben unser Bestes. Zaubern können wir nicht.»
Parkierte Autos und Äste
Der Winter ist noch jung. Zu einem wirkungsvollen Winterdienst können alle ihren Beitrag leisten. Marko Calic: «Der Winterdienst um Autos, die am Strassenrand parkiert sind, ist aufwändig.» Fahren sie später weg, bleiben störende Schneemaden auf der Strasse zurück. Der Werkhof kann nicht wegen jedem Auto, das weggefahren ist, wieder ausrücken. Ähnliches gilt für Autos, die teils auf Trottoirs parkiert sind. Selbst für den Trottoir-Pfadschlitten wird dadurch das Trottoir zu schmal, er fährt aussenherum über die Strasse und das Trottoir bleibt winterlich. Das ärgert die Fussgängerinnen und Fussgänger, weil das Nachbessern solcher Situationen in der Prioritätenordnung weit hinten ist. Und schliesslich ragen oft Äste unter der Schneelast über Trottoirs und Strassen und versperren Fussgängerinnen und Fussgängern, Autos und den Winterdienst-Kräften den Weg.
Differenzierter Winterdienst
So wenig Salz wie möglich, so viel wie nötig – Uzwil betreibt differenzierten Winterdienst. Schwarz geräumt werden Strassen, auf denen der öffentliche Verkehr zirkuliert, auch Strassen mit starkem Gefälle und Strecken mit Absturzgefahr. Zusätzlich anspruchsvolle Kreuzungen und wichtige Durchgangsstrassen. Auf dem übrigen Strassennetz wird üblicherweise kein Salz eingesetzt. Ausnahmsweise wird das ganze Strassennetz gesalzen, wenn Eisregen angekündigt ist, bei hoher Luftfeuchtigkeit verbunden mit eisigen Temperaturen oder bei angekündigtem Regen auf unterkühlte Fahrbahnen. Je nach Witterung landen pro Winter 150 bis 300 Tonnen Salz auf Uzwils Strassen. Die ersten Winterdienst-Einsätze sind bewältigt. Die Salzvorräte sind aufgefüllt, Mannschaft und Geräte sind parat.