Gestaunt
Stand kürzlich in einer Menschenmasse, hörte, was Leute so über die neu gestaltete Bahnhofstrasse sagen. Vielleicht lags am Hut und am hochgeschlagenen Kragen, dass die Leute ‚offen‘ sprachen. Ähnlich gings kürzlich bei einem Mittagessen in einer Gruppe, welche die Menschen nicht über den Beruf identfizierte. Schön, einmal nicht Gemeindepräsident zu sein. Es wurde intensiv über die Energieversorgung und die Mangellage diskutiert.
Das sind interessante Momente. Man erfährt, wie der Wissensstand der Allgemeinheit über die öffentliche Infrastruktur ist und welche Bilder sie sich macht. Da werden erstaunliche Kombinationen hergestellt, auf die man nimmer gekommen wäre. Angefangen von der Vermutung, wer welche Interessen haben könnte bis zur Einordnung von technischen Details. Es werden Beziehungen als Grund für Entscheidungen vermutet, die mir jedenfalls nicht bekannt sind und für die ich auch keine Indizien habe.
Man muss einfach kommunizieren, verständlicher erklären, sicher. Dann gibt es weniger Fehlschlüsse. Allerdings, es ist auch eine Pflicht, an der Quelle nachzuforschen statt nur nachzuerzählen.
Nun gut, es ist Weihnachtszeit. Ob da Quellenforschung auch wichtig ist? Jedenfalls ist staunen hier sicher politisch korrekt.
Lucas Keel
Gemeindepräsident