Fressen
Auf Exkursion mit dem Natur- und Vogelschutzverein Uzwil in der ehemaligen Kiesgrube Hori ob Jonschwil. Biologe E. B. hat grad sein Studium abgeschlossen. Beeindruckend, wie er gleichzeitig reden und hören kann: die Überlebensstrategie der Gelbbauchunke erklären und gleichzeitig Vogelstimmen identifizieren. Mit dieser Fähigkeit ist er der Politik weit voraus.
Überhaupt liesse sich von und in der Natur noch viel lernen. Etwa, wie Balance hergestellt wird und was passiert, wenn diese gestört ist. Oder wie es Pflanzen schaffen, Stickstoff aus der Luft zu gewinnen und sich so auf Steinen anzusiedeln. Interessant auch, wie Lebewesen auf das Konzept von Fressen und Gefressen reagieren. Die Gelbbauchunke legt sich auf den Rücken, wenn Gefahr droht. Die Fuchsmutter tarnt ihren Bau. Das Grasfrosch-Weibchen legt 2’000 Eier, auf dass zwei gross werden.
Fressen und Gefressen werden: Wie gross der Unterschied doch ist, ob man als Mensch nur beobachtet oder sich als Teil dieses Konzepts fühlt.
PS: Wer gern Analogien zum Weltgeschehen hat: Tollwut ist sehr selten, wenn aber heftig.
Lucas Keel
Gemeindepräsident