Federn
Stellen Sie sich eine verfahrene Situation vor. Alle Parteien verharren auf ihren Positionen. In Verhandlungen ist Stillstand nicht ungewöhnlich. Es gibt viele Theo-rien, vom Gefangenendilemma bis zur tit-for-tat-Strategie, die man in Verhandlungen anwenden kann. Gut finde ich auch die Harvard-Strategie. Man trennt Personen und Sachen konsequent und versucht den Kuchen zu vergrössern, bevor man ihn teilt.
Wie sich die Verhandlungen auch immer abspielen, man kommt hoffentlich zu fairen Ergebnissen, sei es privat, geschäftlich oder für die Öffentlichkeit.
Was mir dann auffällt ist, dass ein Entgegenkommen der Gegenseite ‚zu Hause‘ gern als eigener Erfolg verkauft wird. Man habe dies oder das erreicht, obwohl einem sowohl Phantasie, Kreativität als auch Einfühlingsvermögen und die Fähigkeit fehlte, einen sub-stantiellen Beitrag zu leisten.
Mit fremden Federn schmücken finde ich hier besonders schwierig. Wenn Ihnen so etwas auffällt, lade ich Sie ein, die Frage zu stellen: «Und was ganz genau war wessen Beitrag?»
Lucas Keel
Gemeindepräsident