Dorfgespräche

1873 wurde das damals evangelische Schulhaus an der Kirchstrasse 6 gebaut. Von 1910 bis 1952 diente das Gebäude als Sekundarschule, deshalb wird es noch von vielen die «Alte Sek» genannt. Vor zwei Jahren wurde das Schulhaus aussen saniert, denkmalpflegerische Aspekte wurden umgesetzt. Innen blieb es weitgehend beim Stand der letzten Renovation von 1989.

Schulmuseum

Der diesjährige 150. Geburtstag des kleinen Schulhauses nahm dessen Schulteam als Anlass, vom 6. bis 10. November eine Projektwoche zum Thema «Schule vor 150 Jahren» mit einem kleinen Jubiläumsfest am Freitag für alle Klassen der Kirchstrasse zu organisieren. Während der Projektwoche durften drei Schulklassen das tolle Schulmuseum in Amriswil besuchen, welches selbst in einem 177jährigen Schulhaus zu finden ist. Tief beeindruckt vom Erzählten sassen die Kinder in den alten, engen Schulbänken und versuchten sich im Beschreiben von Schiefertafeln.

Zur Schule wie früher

Im Unterricht selbst hatten die Schulkinder wie auch die Lehrpersonen die Gelegenheit, wie früher angezogen zur Schule zu kommen und Unterricht wie früher etwas zu erleben, Lieder einzuüben, zu backen und die Ausstellung vorzubereiten. Am Freitag war dann das langersehnte Schulfest zum 150. Geburtstag des Schulhauses. Dazu wurden die anderen Klassen der Kirchstrasse 4 eingeladen. Diese durften das schön geschmückte Schulhaus, die Ausstellung in den zwei offenen Schulzimmern und in den Schulhausgängen besuchen und alle erhielten zur Pause einen selbstgemachten Znüni wie gedörrte Äpfel, de Füfer&s’Weggli, Fruchtspiesse und einen Becher Milch.

Stimmen

Und was meinten die Schülerinnen und Schüler zur Projektwoche? «Ich fand es toll, dass wir im Museum waren und dort mit coolen, alten Schreibmaterialien schreiben durften» meint Mila. Adam: «Wir durften uns verkleiden wie früher.» «Wir durften 225 Weggli backen, Fünfräppler aus Papier ausschneiden und reinstecken» ergänzt Anian. «Vor dem Schulhaus gab es einen Stand mit Fruchtspiessen und anderen guten Sachen» das hat Deniz gefallen. Trotz Dauerregens war es ein gelungener Anlass, welcher allen Schulkindern hoffentlich noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.

Chronik von Niederuzwil, Eintrag vom 8. Oktober 1873:

Einweihung des neuen evangelischen Schulhauses in Verbindung mit einem kleinen Schulfestchen. Der ebenso schöne als praktische und solide Musterbau, der unter den Schulhäusern des Kantons einen ehrenvollen Rang einnimmt, ist ein Geschenk der Industriellen Mathias Naef, Gebrüder Benninger und Ad. Bühler an die Schulgemeinde. Herr Bezirksschulratspräsident Forster verdankt das schöne Geschenk namens der oberen Schulbehörden. Herr Rikli-Naef übergibt dasselbe im Namen der Baukommission und der Bauherren an die Schulgemeinde, und Herr Pfarrer Grob namens der Ortsschulbehörde übernimmt das Schulhaus zu Handen der Gemeinde. Abends Bankett im Ochsensaal.»