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04.04.2025
Allgemein
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11. Mai: OL-Schweizer Meisterschaften

Am Sonntag, 11. Mai organisiert der Verein «OL Regio Wil» in Uzwil die Schweizermeisterschaften im Sprint-Orientierungslauf. Während am Vormittag die Qualifikation in Niederuzwil startet, führen die Finalläufe am Nachmittag vom Zentrum zur Uzehalle. Starten werden rund 1’800 Sportlerinnen und Sportler in 40 Kategorien. Der Wettkampf der Elite im KO-Format kann in der Uzehalle mitverfolgt werden.

Mitglieder der organisierenden OL Regio Wil - auf dem Bild Lisa Hubmann - sind eine grosse Stütze der nationalen Kader.

Beim Begriff Orientierungslauf - kurz OL - denken viele unweigerlich an die Suche von rotweissen Postenmarkierungen im Wald. OL war denn auch weltweit über Jahrzehnte bekannt als Ausdauer- und Abenteuersport in unbekanntem Gelände. Die Disziplin «Sprint-OL», welche vornehmlich in bebautem Gebiet oder Pärken ausgetragen wird, gehört erst seit 2001 zum Programm der Weltmeisterschaften. Seither haben sich solche Läufe mit Siegerzeiten von rund 15 Minuten auch bei uns etabliert. Schweizer Eliteathleten sind hier besonders erfolgreich und kehren regelmässig mit (Gold-) Medaillen von den Weltmeisterschaften heim. Ein Viertel aller jährlich rund 200 OL-Wettkämpfe in der Schweiz finden in urbanem Gelände statt. Wieso sich diese Disziplin so schnell durchsetzen konnte, hat verschiedene Gründe.

Mit OL zu den Leuten
Anlässlich der Weltmeisterschaften 2003 in Rapperswil wurde zum ersten Mal ein OL-Wettkampf live und in voller Länge am Fernsehen gezeigt. Zwar können heute auch die anderen OL-Disziplinen in TV und Internet mitverfolgt werden, Sprint ist aber wegen seiner Kürze und der permanenten Einsicht ins Laufgelände besonders attraktiv zu vermitteln. Viele Anfängerinnen und Anfänger trauen sich einen Lauf mit der Karte in überbautem Gebiet eher zu als in unbekanntem Gelände ausserhalb des Siedlungsgebiets. Der Einstieg birgt weniger Hindernisse, vor allem dann, wenn der Wettkampf in der Nähe zum oder gar im eigenen Wohnort stattfindet.

Interessenkonflikt Wald
Die Nutzung des Waldes als Wettkampfstadion ist schwieriger geworden und braucht teilweise lange Bewilligungsverfahren. Viele Gebiete, welche sich für OL besonders eignen würden, sind geschützt oder enthalten Schutzzonen. In der Setz- und Aufzuchtzeit der Wildtiere sind Veranstaltungen in St. Galler Wäldern untersagt. Aus diesem Grund werden in der Zeit zwischen Mitte April und Mitte Juli besonders viele OL im Sprint-Format ausgetragen.

Wieso in Uzwil?
Wettkampforte für Schweizermeisterschaften sollten möglichst noch nie für einen Wettkampf genutzt worden sein. Weiter sollten sie eine gewisse Grösse haben, damit Parcours mit über 4 km Länge hineingelegt werden können. Und sie sollten enge Strukturen aufweisen, was die Orientierung erschwert. All das trifft bei Uzwil zu. Ausserdem steht mit der Uzehalle ein optimales Wettkampfzentrum zu Verfügung. | Beat Imhof